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Channel: Kommentare zu: USA: Abgründe im Arbeitsmarkt
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Von: Argonautiker

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@skyjumper

Verstehe ihren Widerspruch nicht ganz. Was soll am Siechtum nett und hübsch sein? Es ist so ziemlich der Unangenehmste Vorgang einer Bereinigung den es gibt, zumal er vollkommen außerhalb der Bewußtheit stattfindet, und einen sehr weit zurückwirft. Ich glaube aber auch nicht, daß ich das so geschrieben habe, also würde ich diesen Vorgang als „rosa“ ansehen. Ich sehe das, was Sie schreiben also nicht wirklich als Widerspruch, sondern eher als eine Erweiterung dessen was ich angerissen habe.

Und in der Tat, sehe ich das so, daß WENN es zu so einem Vorgang des Siechtums kommen sollte, denn Revolution, Bürgerkrieg, etc., sind ja durchaus auch Optionen, und Mischungen daraus, sind auch denkbar, dann wirft es das, was man die Gesellschaft nennt, durchaus weit zurück, also auf jeden Fall vor das Industriezeitalter, da dies ja erst das in dem Ausmaß ermöglichte, was wir heute haben. Also die Kontrolle Weniger über die Mehrheit.

Sodaß heutzutage im Einzelnen kaum mehr Entwicklung stattfindet, sondern die Mehrheit sich in einer Art Klon Modus befindet, welche nur noch funktional das ausüben, was Wenige sich zur Machterhaltung ausdenken. Sich die Mehrheit also im Prinzip in einer Art Funktionalismus befinden, in der sie das erschaffen und warten, durch was sie in Schach und von ihrem Leben abgehalten werden, und dann auch noch rufen, wir brauchen mehr davon, also mehr Arbeit und mehr Geld.

Im gesunden Fall würde ich es mal eher so sehen, der Mensch möchte nicht arbeiten, sondern sucht nach Verwirklichung dessen, zu was er sich berufen fühlt, und will nicht nur irgendeine funktionale Tätigkeit ausüben, die er deshalb nun auch nicht mehr Berufung nennt, sondern Beruf, weil diese Tätigkeit ihn eben nicht mehr verwirklicht, sondern ihn nur noch zum arbeiten braucht. Er also nicht mehr lebt, sondern zu einer Funktion benutzt wird.

Also falls sich die Menschheit nicht darauf besinnt, von dem Prinzip des Wohlstands als Sinn des Lebens wegzukommen, den man nur durch Rationalisieren und Funktionieren erreicht, wird es zu so einem Siechtum kommen. Man darf heute weniger denn je, dem Geld folgen, das einem den Wohlstand bringt, da Geld lediglich ein Werkzeug des Handels ist, sodaß, wenn man dem Geld folgt, selbst zum Werkzeug wird. Sondern man hat das zu tun, was man zu tun hat, und was so wichtig im Leben ist, daß man es selbst dann tun will, wenn man die größten Schwierigkeiten dafür aufzunehmen hat.

Der Weg in dem Himmel führt immer über Golgatha, auch wenn das nicht für jeden bedeutet ans Kreuz genagelt zu werden.

Das Geschehen, was nun vor uns liegt, stellt also nichts anderes als einen Geburtsvorgang zum Wesentlichen dar, und dabei wird das, was sie richtigerweise als das Industriezeitalter bezeichnen, drauf gehen. Es wird drauf gehen, weil es zwar Teil der Zeit war, sich nun jedoch die Zeit ändert, welche nun keine Fügung mehr für den Funktionalismus als Dominator bereit hält.

Denn es ist mit nichten so, wie Albert Einstein gesagt hat, das sich Wahnsinn dadurch definiert, immer das Gleiche zu tun aber ein anderes Ergebnis zu erwarten. Selbstverständlich hat Zeit eine Qualität, in der Sich Motive besser, oder schlechter fügen. Und das kann jeder, der lebt, spüren, während er tut. Die selben Vorhaben und die gleiche Herangehensweise können zu unterschiedlichen Zeiten durchaus über gelingen oder mißlingen entscheiden.

Das was Albert Einstein beschrieb war also kein lebendiger Vorgang, sondern ein bloßes ausüben einer Funktion. Bei einer Maschine wäre das so, bei einem lebendigen Organismus stimmt das nicht.

Die Welt wird einfach nicht mehr funktionieren, sondern wieder LEBEN, und Leben ist alles andere als logisch, sondern folgt einem inneren Motiv, sodaß dann eben auch Wunder wieder sein können, denn Leben können sie funktional nicht erklären, es ist ein Wunder, sie können lediglich das messen was es hinter sich läßt. Das Leben selbst ist mit Logik nicht zu erklären. Die letzten Jahrhunderte hat man jedoch genau das versucht. Den Menschen auf logische Handlungsweisen zu reduzieren, und dadurch hat man ihn funktionalisiert. Und dadurch läuft er dem Geld als seinem Gott nach, weil Geld ein Werkzeug ist, so wie er selbst zum Werkzeug wurde, sodaß er sich nun über Geld identifiziert, aber keine Erfüllung mehr findet.

Ich würde es also eher so sehen, anzunehmen, daß dieser Weg der Industrialisierung weiter beschritten werden kann, halte ich für äußerst blauäugig. Ein Siechtum beschreibt auch keinen Vorgang, der sich bewußt vollzieht, sondern einen Vorgang, der aus dem Unbewußten heraus vollzogen wird, also jenseits von meinem, Ihrem, oder einem Willen von Obama, Putin, Merkel, oder sonstwem stattfindet.

Warten wir es doch einfach mal ab, ob die Regularien der Bewußtheit in der Lage sind, sich der Steuerung von wirklichen Gesetzmäßigkeiten seitens des unlogischen Unbewußten zu widersetzen, oder? Schauen sie sich mal an, wie viel Leben aus dem Funktionalismus aussteigt, weil es ihn nicht mehr erträgt, und psychisch krank wird. Und zwar gerade in der industrialisierten Wohlstandsgesellschaft. Das wird nicht weniger. Von der Wachstumsrate träumt eine jede Wirtschaft.

Wir haben Arbeitslosigkeit, weil das Problem, was wir haben, nicht durch arbeiten gelöst werden kann. Identitätslosigkeit löst man nicht mit Arbeit. Wohl aber mit Identifikation.

Wir haben Probleme im Finanzsystem, weil sich das Problem, was wir haben, nicht durch Finanzen lösen läßt. Der Handel aus Nächstenliebe fehlt.

Wir haben Probleme in der Regierung, weil wir ein Problem haben, daß sich durch keine Regierung lösen läßt. Die Eigenverantwortlichkeit fehlt.

Man könnte die Liste noch sehr weit fortsetzen, denn es gibt viele Probleme, die man mittels der Bewußtheit zu verwalten sucht, anstatt die Angebote des Unbewußten anzunehmen, und sie im Zulassen der Krise zu lösen.

Schönen Gruß


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